MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG

Paola Cortellesi - Wir stellen den Megastar aus Italien vor

Es ist nichts weniger als eine Sensation: Der Schwarzweißfilm MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG überholte 2023 die Publikumsmagneten BARBIE und OPPENHEIMER an Italiens Kinokassen und wurde zum erfolgreichsten Film des Jahres. Wir stellen die Frau hinter diesem klugen, charmanten und wichtigen Film vor.

Paola Cortellesi erlebt gerade den vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere. In Italien ist sie bereits ein Star. Mit ihrem Regiedebüt MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG, der hierzulande am 4. April startet, erobert die Schauspielerin nun auch das deutsche Kinopublikum.

 

„MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG ist zweifellos der persönliche Erfolg von Paola Cortellesi, die mit dieser zwischen Komödie und Drama angesiedelten Geschichte über geschlechtsspezifische Gewalt ihr Regiedebüt gibt, […] mit einem so durchschlagenden Ergebnis wie schon lange nicht mehr.“ (Vanity Fair Italia) ​

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Der geborene Star

Die 1973 in Rom geborene Schauspielerin und Komikerin gehört zu den vielseitigsten Talenten Italiens. Seit sie ein Kind ist, liebt Paola Cortellesi die Bühne.

Bereits mit dreizehn Jahren hatte sie ihren ersten Auftritt in einer Satiresendung. Der Komik blieb Cortellesi auch nach ihrer Schauspielausbildung in Rom treu, während der sie hauptsächlich Theater spielte. Im Fernsehen wurde sie in der Late Night Show UNO DI NOI auf Italiens beliebtestem Fernsehsender Rai Uno bekannt. Darin parodierte sie bekannte Politikerinnen und Hollywoodstars und wurde dank ihrer erstaunlichen Wandlungsfähigkeit zu einem der beliebtesten Comedy-Stars Italiens.

Ein wahres Multitalent

Ihre darstellerische Bandbreite zeigte die mit dem David di Donatello-Preis (dem italienischen Pendant zum Oscar®) ausgezeichnete Cortellesi in über vierzig Rollen. Ihre erste ernste Rolle übernahm sie im Drama MARIA MONTESSORI: EIN LEBEN FÜR DIE KINDER (2007). Darin spielte sie die berühmte Pädagogin, die sich mutig gegen das Frauenbild und Erziehungsmethoden ihrer Zeit stellt. Genauso überzeugend war Cortellesi als schlagfertige Umweltaktivistin Chiara in der unbeschwerten Geschlechter-Komödie KUSSWECHSEL 2 (2010).

 

Ihr begnadetes Comedy-Talent setzte sie erneut als Geheimagentin im italienischen Kino-Hit GIOVANNA STRENG GEHEIM (2019) ein, in dem sie mit ihrem MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG-Filmpartner Vinicio Marchioni zu sehen ist. Hierzulande erobert Paola Cortellesi seit 2020 als verschrobene Ermittlerin Petra Delicato in der ZDF Krimi-Serie MORD IN GENUA – EIN FALL FÜR PETRA DELICATO das Publikum.

 

Neben ihren Erfolgen als Schauspielerin und Komikerin ist Paola Cortellesi auch eine fantastische Sängerin. Ihre Stimme ist genauso vielseitig wie ihre Rollen. Im von Blues und Jazz inspirierten Bühnenstück „Musica senza cuore” des Komponisten Fabrizio De Rossi Re brillierte Cortellesi in der Hauptrolle. Aber auch den Soul trägt Cortellesi in sich:

MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG

Nachdem sie als Moderatorin, Komödiantin, Schauspielerin und Sängerin in Italien einen Erfolg nach dem anderen verzeichnete, probierte sich Paola Cortellesi in MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG als Regisseurin und Drehbuchautorin aus. Und was soll man sagen, auch darin ist sie ein absolutes Ausnahmetalent. 

 

Ihr Regiedebüt ist einerseits ein Überraschungserfolg, immerhin überholte sie damit in den heimischen Kinocharts etablierte Regie-Größen wie Ridley Scott und Oscar®-Preisträger Christopher Nolan. Zugleich ist der Film eine logische Konsequenz ihrer bisherigen Karriere. Denn bereits ihre frühen Parodien, ihre Bühnenprogramme, Kinokomödien, aber auch ihre dramatischen Rollen haben ein gemeinsames Thema: Die Herausforderungen, denen Frauen sich in unserer Gesellschaft seit jeher stellen müssen, ziehen sich wie ein roter Faden durch Paola Cortellesis Karriere. Nun, mit fünfzig Jahren, sind ihr dramatisches Können und ihr komödiantisches Timing kondensiert in der Rolle ihres Lebens, die sie selbst geschrieben hat. In MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG spielt Cortellesi Delia, eine Frau, die sich für ihre Familie aufopfert und zum Dank von ihrem Ehemann emotional und körperlich misshandelt wird.

 

„Ein Schlag ins Gesicht und los geht's. Ich hatte dieses Bild vor Augen und den Wunsch, durch Delia die Frauen zu inszenieren, die ich mir aus den Erzählungen meiner Großmütter vorstellte [...]. Sie handelten von gewöhnlichen Frauen, die ein Leben der Täuschung akzeptierten, ohne es zu hinterfragen. Es war einfach so. Und ist es manchmal immer noch.” - Paola Cortellesi

 

Obwohl die Geschichte in Italien nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs spielt, sind Frauen auch aktuell noch immer weltweit der Gewalt von Männern ausgeliefert. Über ihre Entscheidung, den Film in Schwarzweiß zu drehen, sagt die Regisseurin:

„Schon als Kind habe ich mir die Geschichten, die mir erzählt wurden in Schwarzweiß vorgestellt, sicherlich beeinflusst von den Filmen, die in dieser historischen Periode spielen und die in unserem Haus sehr beliebt waren: die großen neorealistischen Kinoproduktionen jener Zeit, dann die italienische Komödie. In meinem Film habe ich mich jedoch gerne auf den so genannten rosa Neorealismus bezogen, der realistische Fakten und Charaktere erzählte, aber in einem romantischen Kontext.”

 

MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG schafft den Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit. Etwa, wenn Delia mal wieder Prügel von ihrem Mann Ivano bekommt, das Ganze aber wie ein Tanz inszeniert ist.

 

Für die Rolle des cholerischen, etwas dümmlichen Ehemannes brauchte Cortellesi einen ganz besonderen Schauspieler, der genau wie sie das Komische mit dem Tragischen verbinden kann. Den fand sie in ihrem ehemaligen Partner Valerio Mastandrea:

„Ich hatte das Vertrauen von Valerio, der beschloss, sein unendliches Talent in den Dienst dieser Geschichte zu stellen. Um eine so komplexe Rolle zu interpretieren, war es unerlässlich, einen Darsteller zu haben, der beide Register beherrscht und sie fast gleichzeitig einsetzen kann.” 

 

Neben dem hervorragenden Ensemble ist es vor allem der Vision Cortellesis zu verdanken, dass MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG trotz des dramatischen Themas ein berührender und zugleich ermutigender Film geworden ist:

„Ich wollte davon erzählen – von einer Zeit, in der es so gut wie keine Frauenrechte gab – und gleichzeitig von der Geburt eines Bewusstseins, eines spontanen Keims im Leben einer ganz normalen Frau.”

 

MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG startet am 4. April in den Kinos.

Autor/-in: J.Leipnitz

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